Montag, 18. Mai 2009

Típicio México

In und rund um Guadalajara erlebten wir das wohl mexikanischste Wochenende, was man in Mexiko erleben kann.

Mit dem Übernachtbus kamen wir um sieben Uhr morgens an. Obwohl uns erwartend, waren Katharina und Christin die Nacht zuvor bis halb 5 aus. Und obwohl wir viel vorhatten, schließen wir erstmal noch 3 Stunden und brunchten ausgiebig leckerstes Mexi-Allerlei; ist doch perfekt, oder?:) Ein Freund von Katharina gesellte sich zu uns, welcher uns den ganzen Tag lieberweise im Auto mitnahm und dem selbst 2 Stunden Umweg nicht zuviel waren, um uns eine(natürlich geschlossene, aber daran bin ich ja mitlerweile gewöhnt) Pyramide zu zeigen. Er selbst ist tüchtiger Geschäftsmann und möchte Tequila nach Europa exportieren. I keep my fingers crossed dass das glatt läuft. Und so erzählte ich ihm den ganzen Tag meine Vorstellung einer perfekten Tequila-Werbung: Tina Tequila, wie sie vom Bullen steigt und grinsend in die Kamera schreit: Lecken, Schlucken, Beißen-ich liebe Tequila...Arrrrriba!:)

In Tequila angekommen war ich schon hin und weg von der „Paisaje Agavero“, der Kulturerbe-Landschaft mit den vielen Agavenkakteen, aus denen Tequila gewonnen wird. Einer Tour durch ein Tequilawerk wurde dieses mir so heilige Getränk ausgiebig verkostet.

2 informaciones de interés:

1. Tequila ist der Name auf nuáhtl des Vulkangesteines, welches man in der Region findet. Die Spanier, welche die Destillerie in Mexiko einführten und somit zum Tequila verhalfen, nannten es eigentlich „Vino de Mezcal“. Aber irgendwie war der Name dieses spitzen Gesteins wohl marketingträchtiger:)

2. Eine Agaven-Kaktee braucht 7-10 Jahre um zu wachsen und diesen Ananasförmigen Kern hervorzubringen. Diese wird geerntet und geröstet. Dabei entsteht der Zucker (schmeckt superlecker nach Zuckerrübensirup…), welcher destilliert wird.


Zwei Stunden später und müde vom Rumgrölen deutscher, spanischer und italienischer Partyhits (Radio gabs nicht, aber tequilabeschwerte Mitfahrer) konnten wir uns eine der ältesten Überbleibsel der Mexikanischen Vorfahren anschauen: einen Opferaltar in Guachimontones. Anbei einer der alten Fußballfelder, in denen das aztekische Fußballspiel gespielt wurde. Die Gewinner wurden gleich im Anschluss geopfert. Drum herum saßen Führer und Pöbel und erfreuten sich an der „Ehre“ der Anderen, getötet zu werden. Was würde man an Millionen einsparen, wenn das heute auch noch so wäre*haha

Am nächsten Tag (Ausschlafen, Brunchen..) fuhren wir auf einen Reitwettbewert, einerm "Charrería";lediglich eine karge Umgebung mit Kaktus und Geier drauf fehlten, um es nicht ganz zum mexikanischen Sterotyptraum zu machen: Von Klein bis groß trugen alle Cowboystiefel und Sombrero. Es wurde Tequila, Michilada (Bier mit Limetten, Tabasco, Maggiwürze un Chilli) und Tacos verkauft*g. Man schaute den Reitern beim (echten) Bullenreiten, Lassospielen, Bulle am Schwanzziehen und Showreiten zu. Lediglich die sehr sauberen Toiletten und die fehlenden Mariachis störten ein wenig in der mexikanischen Idylle:)
Also, bei der Charrería gibt es 10 Disziplinen („Suertes“). Von Lasso auf die Hinterbeine von Bullen werfen um sie zu Fall zu bringen, über Bullenreiten, von Pferd zu Pferd springen, Pferde durch Lasso im Trab zum Fall bringen bis zu Pferd am schnellsten stoppen und mit Pferd im Kreis drehen. Zusammen mit übergroßen Michiladas und den brüllenden Fans eine super runde Sache.

Zur Abrundung des Kulturschocks für Christin (Cancún hat nun wirklich 0 Kultur) sind wir noch ins nächste Kulturerbe, dem Instituto de Cabañas mit typischen mexikanischen Wandbemalungen von z.B. Orozco und Riviera, dass frührer Hospital, Waisenhaus und architektonisch geiles Gebäude war.

**2 días alrededor de guadalajara para experimentar todos estereotipos mexicanos que se pueda imaginar-gente con sombrero y botas, charrero, tequila...**

Sonntag, 10. Mai 2009

Popocatépetl

Zum Muttertag einen extra schnell reingestellten Blogeintrag:)

Ein Ausflug ins "Hinterland" von Mexiko birgt immer einige unterhaltende Kulturclashs. Da eine der wenigen Sachen ist, die ich aus dem Topographieunterricht mitgenommen habe (ich erinner mich an meine 5 im letzen Topo-Test und das auch nur weil ich noch wusste, wo Berlin und der Nil sind*g), dass der Popocatépetl ein Vulkan in Mexiko ist (und ich hier mitbekommen habe, dass auch noch in der Nähe von DF...jaja, die 5 war wohl gerechtfertigt..), wollte ich diesen unbedingt sehen. So machten wir uns auf den Weg, diesen zu besteigen, Kris, Octavio, Octavios Auto und ich.

Als es immer bergiger wurde und die Kris längst eingeschlafen, fielen mit immer wieder Waldbrände auf. Octavio meinte, dass das hier normal und legal ist - wie anscheindend auch der Drogenkonsum seit neuestem hier in Mexiko. Nach einer erfolgreichen Ernte legt man halt sein Landstück in Feuer. Ohne Sicherung und bei Dürre...Selbst als es Abends regnete, konnten wir noch ein paar altbekannte Brände vom Nachmittag entdecken..

Den "Don Goyo" ,oder "Popo" wie er auch lieberweise hier genannt wird, zu sehen ist nicht schwer. Ist mit über 5000 Meter die zweitgrößte Erhebung Mexikos, die drittgrößte ist Iztaccíhuatl ("die schlafende Weiße"), welche direkt daneben zu finden ist. Aber: Sehen ist noch lange nicht Erreichen. So haben wir ihn solange umkreist und haben in Dörfern mit vielen Cowboyhüten, Hunden auf der Straße, Lehmhäusern und Staub nachgefragt: Ja wie is das denn nun mit dem Besteigen. Erste Antwort: Welcher Vulkan? (Antwort unsereins: ja der direkt hinter dir). Zweite Antwort: Keine Ahnung. Und wirklich; irgendwie soll der schon anfahrbar sein...Nur haben wir es wirklich nicht hingekriegt.. Ein schöner Anblick wars trotzdem.

Bevor wir unsere Zeit weiter verschwenden, sind wir zu meinem zukünftigen Anwesen, der Ex-Hacienda de Chautla, gefahren. Der Chautla war ein (den Türrahmen entnehmend anscheinend ein sehr kleiner) Spanier gewesen, der mitten ins Nichts seine kleine Sommerresidenz gebaut hat. Sehr nett, die Höhepunkte waren absolut mein erster Orangenbaum in Mexiko und die Erkenntnis, dass Fische auch Sonnenbrand bekommen können. Bin also nicht der Einzige hier... Wie das wohl aussieht, wenn die sich pellen?:)

Mit einem Insider-Reiseführer von meiner Arbeit haben wir dann auch wirklich unglaublich gut arabisch geköstigt und ich konnte endlich wieder aufatmen in einer richtig guten Elektrodisko. Ja Leute, Entwarnung: So schnell, wie die Grippe gekommen ist, ist sie auch wieder gegangen. Da sind kaputte Autos hier schon langlebiger-siehe Foto. Mit der Lieblingsfrase einer Mitarbeiterin: "Sin palabras" (Ohne Worte).

** No pudimos encontrar la carretara al Popocatépetl. No habían señales como tampoco sabía la gente en los pueblos como llegar...Por eso visitamos a la Ex-hacienda de Chautla-algún Español que constuyó su residencia en el quinto coño (*g se dice así?)**

Dienstag, 5. Mai 2009

Cancún

Oder: Mist! Das hat jetzt nicht geklappt!
Oder: Scheiße, da kommen Köter auf uns zu!

Trotz alle Ängste, von dem Schweinegrippenmonster im Flugzeug aufgefressen zu werden, bin ich meine Freundin Christin in Cancún besuchen geflogen. Cancún ist ein Paradies für jedermann: für die Amis, weil alles so schön-amerikanisch größer besser schöner ist und für die Mexikaner, weil sie die Amis von vorne bis hinten verarschen können. Da kauft sich so ein Ami ne Melone für 40 Pesos und du bekommst, fein spanisch nachgefragt, die gleiche fü 30. Taxis, die normalerweise 80 Pesos nehmen, konnten wir auf 40 Pesos runterhandeln. Und ein Mini-Eis kostet 25 Pesos. Klar hören sich 1,nochwas Euro nicht so viel an-aber im mexikanischen Vergleich fässt man sich echt nur an Kopf, wie man in Mexiko soviel Geld für Hotel u.ä. ausgeben kann..

Ja und dann war es da: das türkisblaue Wasser...Man hat ja 0 Vorstellung, wie geil das aussieht...Is nur super-salzig. Aber hat eine supe angenehme Temperatur. So wie 2xTemperatur vn Ostseewasser im Hochsommer. Nur dass die Strände in Cancún wirklich nicht so schön sind. Da muss man schonmal auf die Isla Mujeres gegenüber von Cancún, um das echte Karibikfeeling zu erleben. In Cancún selbst ist eh eher Protz und Prunkurlaub. Haben uns in ein Hotel geschlichen und mir sind die Augen regelrecht herausgequollen bei Whirlpool am Wasser, Freiluftbetten und Cocktailservice an die weißstoffige Spielwiesencouch..

Das lustige an diesem We war, dass wirklich NIX geklappt hat. Aber es wurde eher zum Runninggag und wir mit ein paar Freunden von Christin haben uns dann einfach oft an den Strand gepackt oder eine Fähre zu einer Insel (Isla Mujeres, Cozumel) genommen. Alle Mayastätten (Chichen Itzá, Tulum, Cóba), sowie Diskos und Bars waren geschlossen. Der Bus zur Flamingoinsel hätte zu lange gedauert. Für die Überreise auf so eine Ökoinsel (Contoy) wollten Sie 55 Dollar(Ich den Verkäufer total ungäubig gefragt: Pesos, no? und er so Dollar. Und wir: yoah, vergiss es mal: das sind irgendwas bei 670 Pesos. Dafür kann ich mir die Insel fast kaufen)! In eine Open-Air Bar die noch aufhatte wollten Sie uns den Freitag nicht reinlassen und den Samstag-wo wir dann vorbestellt hatten-haben wir zu sehr den Meerblick am Strand von Playa del Carmen genossen und sind nicht hingegangen (natürlich nicht in einer Bar sondern mit selbstgekauftem Bier neben einer Bar*haha)

Und so wurde es ein superentspannter Urlaub mit Schildkröten gucken, viel Strand (und wieder hab ich Sonnenbrand), Essen am Pool im Haus von Christin, Brunchen, Funshoppen in lustigen Amishops....
und Hunden..Denn die haben uns irgendwie verfolgt das Wochenende. Auf Cozumel sind wir ganz untouristisch weg vom Strand in das Innere der Insel gelaufen. Nachdem uns aufgefallen ist, dass wir überhaupt nicht weiter kommen (dass man bei kleinen Bildern im Führer auch immer fälschlicherweise darauf schließt, dass die Inseln auch klein sind...), den Tempel den wir sehen wollten natürlich nicht sehen werden und uns der Flughafen der Insel vollkommen als Tageshöhepunkt reichte, ist uns aufgefallen dass wir uns irgendwie nicht ganz wohlfühlten dort. Als so ein Motorradfahrer immer um uns rumgekreist ist bei Untergehen der Sonne und dann 3 streundende Köter auf uns zukamen sind wir total aufgebracht in ein Taxi eingestiegen und haben den Fahrer angeschrien: Zum Strand!!!*g
Wiederrum auf Isla Mujeres ist uns ein Hund zugelaufen, der so super süß war, dass ich ihn eigentlich mitnehmen wollte: Er ist immer um uns rumgelaufen und hat sich umgeguckt wo wir sind, um uns ja nicht zu verlieren. Nachdem ich ihm Wasser und Kekse gegeben hab, habe ich ihn Schnüpel getauft und er wurde unser neuer Freund..Leider mussten wir uns dann nach 3 Stunden Rumgerenne von ihm trennen. Seinen traurigen Blick dem Taxi hinterher werde ich nie vergessen. Schnüpel, machs gut mein kleiner mexikanischer Freund:)

** Cancún me gustó muchíssimo. Bueno, por la influenza todos los lugares interesantes como las ruinas mayas (Chichen Itzá, Tulum, Cóba) como también las discos y bares estaban cerrados. Pero a pesar de esto eran vacacciónes muy tranquilas, con mucha playa y sol y nuevos amigos (como "Schnüpel", un perro que enctramos en Isla Mujeres..Pero al fin tuvimos que decir adiós...Que triste:) **